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Gallery - NEPAL DIARY

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(gesamtes Tagebuch als PDF-Version · Mischus Tagebuch als PDF)
13. - 17.09.2006 · Erster Höhenrausch - wie komme ich ins Lager 2

€žMachst Du mal den Kocher bereit€ś, was ich prompt erledige, zuerst auf Vollständigkeit prĂĽfe: 2 Pfannen ineinandergesteckt, ein Deckel, Henkel, Kocher. Alles da. Schnee in die Pfanne, Feuer, los. Mann, wie das wieder dauert, muss die Höhe sein, der Gaskocher läuft auf Hochtouren. Riechen tut€™s ein bisschen komisch. Egal, liegen, bin zu faul, wenn€™s dann kocht, merk ich€™s schon, sonst halt Mischu, der ist ja fit. €žWo ist die 2. Pfanne?€ś Weiss doch nicht, schau doch selber, tammisiech, denk ich und sage: €žWeiss nicht, habe vorhin beide gesehen und auseinandergenommen. Tatsächlich, keine 2. Pfanne in Sicht. €žWieso stinkt das eigentlich so und geht so lange€ś sagt Mischu und merkt schnell, dass die beiden Pfannen noch ineinanderstecken. Fluchen und Lachen gleichzeitig €žha, die Höhe, Fränä ist benebelt€ś. Ich bin sogar zu faul, um mich zu schämen. Ha, die Höhe, so lustig. So geht€™s  dann auch weiter. €žFränä, wo ist der Löffel?€ś Weiss doch nicht, schau doch selber, und bin mir bewusst, dass ich ihn zuletzt hatte. In meinem Schlafsack finden wir ihn auch wieder, was soll€™s, bin zu faul. Noch nie in meinem Leben hab ich an einem Tag so wenig gemacht wie am Ruhetag im Lager 2, war vielleicht insgesamt 3x draussen, den Rest verbrachte ich im Schlafsack, schlafend, lesend (ich komme mit meinem Thriller kaum vorwärts, weil mir Mischu, schallend lachend immer wieder aus TC Boyles Wassermusik von der fetten Fatima vorliest), dazwischend etwas kochend, mehr aus dem Bewusstsein heraus, dass ich viel trinken und essen muss als aus Lust. Essen konnte ich sowieso vergessen, Appetit hatte ich soviel wie nach einem 7-Gänger mit 2 Amuse-Bouches und einem Près-Dessert im Domaine de Chateauvieux. Die beiden Nächte lang und kalt, mit Kopfweh und harter Unterlage, zehnmaliges Erwachen und das GefĂĽhl, die Augen keine Sekunde zugehabt zu haben bei realistischerweise etwa 10 Stunden Schlaf. Dazwischen Hyperventilationsattacken. Und am Morgen das erhabene GefĂĽhl, wieder ĂĽber Tälern und Gipfeln zu stehen, die Sonne noch am Erwachen. In der Nacht ein Sternenhimmel wie selten vorher gesehen, in der Ferne Gewitterblitzen ĂĽber Pokhara. Und in der Urinkontrolle hellweisser Urin: Alles ist gut! Mission acclimatisation accomplished. Höhe ist geil.

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