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Gallery - NEPAL DIARY

10.09.2006 | 13. - 17. 9.06 | 28.9. - 1.10.06 | 4. - 6.10.06 | 7. - 9.10.06
7.10 - 9.10. - In den Tiefen des Kali Gandaki
(gesamtes Tagebuch als PDF-Version - Mischus Tagebuch als PDF)

Die Heizer vom Kali Kandaki, Pilger, Mulis und vieles mehr
Der naechste Tag sieht uns in einer voellig neuen Rolle. Wir sitzen auf dem Ruecksitz von Enduro Maschinen (Motorraeder) und heizen auf Staub und Geroellpisten in gnadenlosem Tempo das Kali Gandaki hinunter. Vorbei an Sadhus, Trekkingprotagonisten, Mulis und Selbstverwirklichern. Immer weiter nur eine Staubwolke hinterlassend. Definitiv nicht die Art des Trekkingmeisters. Aber was solls, unsere Fahrt bringt Wind ins Gesicht und bringt uns vorwaerts immer tiefer ins Tal, nur mit kleinen Unterbruechen. Mein Fahrer steuert sein Gefaehrt in einen vollpepackten Muli, wobei dieser umfaellt worauf wir auch umfallen. Entschuldigend startet mein Fahrer seinen Toeff neu und faehrt darauf umso schneller durch die Landschaft. Irgendwo zwischen Kalopani und Larjung, wir sind bereits wieder zu Fuss unterwegs, ist er, der tiefste Punkt des Kali Gandaki Tales. Wir befinden uns auf der Talsohle des tiefsten Tales dieser Erde.

Dieser Superlativ wird einem erst bewusst, wenn man die unendlichen und steilen Haenge des Tales heraufschaut und sich dann vorstellt, dass am Ende dieser Haenge, der Gipfel des Dhaulagiri auf der einen; und auf der anderen der Gipfel der Annapurna ist. Von der Talsohle zum Gipfel des Dhaula sind's gute 5,6 Kilometer!
danach anderthalb Stunden zu Fuss nach Ghasa, wo wir eigentlich nur kurz Pause machen wollten, uns aber mit Everest Beer und Appel Brandy den Rest gaben. Am naechsten Tag dann obgenannte Getraenke ausschwitzend 4 Stunden nach Talopani ("Heisse Wasser"), wo wir uns in natuerlichen heissen Quellen suhlten und ich Mafiaboss-maessig endlich meine erste Partagas rauchte. Am naechsten Tag weiter das Kali Gandhaki runter, alles zu Fuss mit meinen damals in Bolivien geflickten Pumas, wobei der Zapatero damals wohl nicht daran dachte, dass sich die Naegel, mit denen er die neue Sohle im morschen Leder fixierte, 3 Jahre spaeter in ebenerwaehntem Kali Gendhaki in meine Fersen bohren wuerden. Wundgeschunden wie ein pilgender Christ (so sah ich mit meinem Bart auch aus) kamen wir schliesslich in Beni an, wo uns ein Ruettelbus der Agentur in Kathmandu abholte. Ein 40-Plaetzer fuer 3 muede Bergsteiger, eigentlich gedacht fuer 6 weitere Porter und deren Ladung, inklusive Muli-Ladung, die aber alle noch nicht angekommen waren. Der Bus ruettelte uns bis nach Pokhara, wo wir ihn zum Teufel jagten, auf die Weiterfahrt nach Kathmandu verzichteten und uns am schoenen See bei wunderbarem Essen, halbwunderbarem Wein und viel Everest und Ghorka Beer erholten.

Das war gestern, Kater kriege ich schon lange keinen mehr und so entspannt nach Coiffeur inkl. Head- und Rueckenmassage war ich wohl schon lange nicht mehr. Und jetzt gehn wir boeteln auf den See, so. Es war wirklich wunderschoen, schon nur die Wanderung das Tal hinunter, von der hymalaischen Eislandschaft in die tropischen Waelder, vorbei an schoenen Doerfern und wunderbaren Menschen.


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