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Gallery - NEPAL DIARY


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(gesamtes Tagebuch als PDF-Version - Mischus Tagebuch als PDF)
10.09.2006 - Wie komme ich am einfachsten zum Base Camp?

Er war mit mir einverstanden, auch wenn das an meinem Entschluss wenig geändert hätte. Er würde mir einen Träger nachschicken, auf die Alp, zum Haus mit dem blauen Dach. Dorthin, wo mich der Geisser 4h später weiter runter schickte. Nein, ich hatte die richtige Entscheidung getroffen, ich hätte nicht mehr weitergehen können, auch wenn der Abstieg nach Marpha insgesamt viel länger war. Ich musste wieder zu Kräften kommen. Schon wieder nichts essen war keine Option. Richtig erholen kann man sich erst unter 3500 müM, darüber baut man nur ab. Also, runter nach Marpha, gut schlafen, gut essen und dann weiterschauen. Erstaunlich gelassen eigentlich für einen nervösen Fisu wie mich, eigentlich nicht meine Art. Wie sollte ich jemals wieder hochkommen zu den andern? In einer Etappe war für mich das Basislager nicht zu erreichen, ich brauchte also Schlafsack und Zelt und wenn möglich einen Träger, der mir beim Lastentragen hilft. Ich weiss, komme mir ja selber wie ein Imperialistenschwein vor. Aber seien wir uns im Klaren: eine solche Expedition in einem so kleinen Zeitfenster ist ohne Träger einfach nicht machbar. Und ohne schlechtes Gewissen kann man auch sagen: Es ist ihr Job. Dank den kommerziellen Expeditionen ist in den Himalaya-Ländern ein Arbeitsmarkt entstanden, auf den die Lokalbevölkerung nicht verzichten möchte. Und Kobler ist ein fairer Arbeitgeber. Item. War's das gewesen? 1 Jahr psychische und physische Vorbereitung, eine unvorstellbare Materialschlacht für die Katz? Gescheitert VOR dem Basislager? Ich dachte an meinen Abwesenheitszettel in meinem Postfächli im Tiefenauspital: "Bin auf dem Dhaulagiri". Welch Schande, nicht mal ins Basislager hatte er es geschafft, der Expeditionsarzt. Und das beste: alle Medis waren oben, inklusive Diamox. Und nicht nur die Medis. Alles, mein gesamtes Gepäck, eingeschlossen Geld, Pass und Kleider. Ein Schweizer Sans-Papiers ohne Geld alleine in Nepal, 2 Monate am Tellerwaschen in Marpha, auf die rückkehrende Expedition wartend, die eventuell gar nicht mal über Marpha absteigen würde. Alles egal, mein Kopfweh war weg.

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